Punxsutawney Phil, das berühmteste Murmeltier der Welt, hat am 2. Februar weitere sechs Wochen Winter vorausgesagt. Wie wäre es, die dem Wetter entsprechend graue Stimmung mit Klavierspiel aufzuhellen? Hausmusik ist zugleich eine schöne Möglichkeit, Kontaktbeschränkungen und zu kurz kommender Kultur in Corona-Zeiten ein Schnippchen zu schlagen. Um Klavier zu lernen, muss man nicht am Murmeltiertag in eine Zeitschleife geraten wie der Wettermann aus dem bekannten Film.
Von drei bis neunundneunzig
Mit spielerischen Methoden kann Klavierunterricht für das Kind schon mit etwa dreieinhalb Jahren beginnen, wenn es daran Freude hat. Schneller lernen Kinder und Jugendliche ab zwölf. Sie verstehen nicht nur besser, sondern auch die Muskulatur in den Fingern ist weiter ausgebildet. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht. Büroarbeiter und ältere Menschen profitieren gesundheitlich, wenn sie auf dem Klavierhocker eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen und ihre Hände darauf trainieren, sie unabhängig voneinander zu benutzen. Klingt banal, ist aber für viele Erwachsene eine große Herausforderung. Und nicht zuletzt ist selbst gespielte Musik Jogging für das Gehirn, das – bildlich gesprochen – wie ein Muskel mit seinen Aufgaben wächst.
Do it yourself oder Klavierunterricht
Natürlich gibt es Bücher oder Videos, mit denen man sich Klavierspielen selbst beibringen kann. Eltern können Kindern die Zeiten am Klavier als Belohnung anbieten und mit ihnen üben. Vorteile sind die sehr freie Zeiteinteilung und die geringen Kosten. Aber zum Selbstunterricht gehören Disziplin und selbstkritisches Verhalten, damit sich typische Anfängerfehler gar nicht erst einschleifen. Wer auf Nummer sicher gehen will, geht zur Musikschule oder engagiert einen Klavierlehrer. Vor allem beim Unterricht für Kinder ist die Auswahl eines geduldigen, nicht von Ehrgeiz bestimmten Klavierlehrers wichtig. Vereinbaren Sie eine Probestunde. Solange daraus wegen der Pandemie nichts werden kann, ist ein Online-Angebot eine sehr gute Alternative. Idealerweise können Sie den digitalen Kurs beim selben Lehrer fortsetzen, wenn Präsenzunterricht wieder gefahrlos möglich ist.
Ein Klavier, ein Klavier
Zumindest die Älteren unter uns werden sich an den Sketch von Loriot erinnern, als das Klavier – ein Geschenk der Mutter aus Massachusetts – angeliefert wurde. Ja, so ein Teil ist ganz schön schwer und sperrig und geht ohne Sponsoring by Mutter auch ganz schön ins Geld. So eine Investition ist aber für den Anfang gar nicht nötig, vor allem, wenn nicht klar ist, ob Kinder oder Erwachsene langfristig Freude am Klavierspiel haben werden. Ein günstiges Digitalpiano ist nicht nur platzsparend. Im Gegensatz zum akustischen Klavier lässt sich auch die Lautstärke regulieren. Gerade in der Mietwohnung werden es Ihnen die Nachbarn danken. Ein Keyboard ist nur ein Notbehelf, weil einerseits das Gefühl beim Spielen ganz anders ist und andererseits das Keyboard nur 61 statt 88 Tasten hat.
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