Vor einer Panne ist kein Autofahrer sicher, egal ob das Auto alt ist oder ein Neuwagen, vollgestopft mit Elektronik. Zur Katastrophe wird die Panne erst, wenn es durch eine schlechte Absicherung der Gefahrenstelle und falsches Verhalten zu einem Unfall kommt, der nicht selten mit schweren Verletzungen des Fahrers oder eines Pannenhelfers endet, beispielsweise wenn sie auf der Autobahn von einem anderen Fahrzeug erfasst werden. Hier einige Tipps zu Ihrer Sicherheit.
Vorbereitet sein
Die vorgeschriebene Warnweste ist sinnlos, wenn sie nicht griffbereit im Innenraum des Fahrzeugs liegt. Muss man sie bei Dunkelheit im Kofferraum suchen, kann es bereits zum Unfall kommen. Praktisch ist außerdem eine Taschenlampe. Warndreieck und Erste-Hilfe-Ausrüstung befinden sich meist in Fächern im Kofferraum. Stellen Sie sicher, dass Sie den Aufbewahrungsort kennen und auch bei einer Urlaubsfahrt nicht erst die Koffer auf die Straße stellen müssen, um das Notfall-Material zu erreichen. Abschleppseil und Starthilfekabel werden gelegentlich noch als Grundausstattung empfohlen – allerdings hat ein professioneller Pannenhelfer diese Ausrüstung ohnehin dabei. Hilfe bekommen Sie dort übrigens auch, wenn Sie nicht Mitglied im ADAC sind. Unter Kostengesichtspunkten spricht nichts dagegen, wenn Sie die Clubmitgliedschaft im ADAC kündigen. Andere Vereine wie der ACV (Automobil Club Verkehr) sind bei umfangreicheren Leistungen günstiger. Für Neuwagen besteht ein Anspruch auf Pannenhilfe oft über die Herstellergarantie, viele Kfz-Versicherungen (meist Kasko, aber auch Haftpflicht) enthalten Schutzbriefleistungen, und auch in manche Kreditkarten sind solche Serviceversicherungen integriert. Die Versicherer haben als Kooperationspartner die „silberne Flotte“ für die Pannenhilfe, weit weniger bekannt als die „gelben Engel“, aber im Fall des Falles eine kompetente, schnell verfügbare Hilfe.
Ruhe bewahren, Gefahrenstelle absichern, Hilfe holen
In den seltensten Fällen ist ein Auto von jetzt auf gleich völlig unbeweglich, etwa wegen blockierter Bremsen. Meist kann man zumindest noch ausrollen oder das Fahrzeug in einem Notprogramm der Motorsteuerung mit reduzierter Geschwindigkeit weiterfahren. Trotzdem, es bleibt eine Herausforderung, gelassen zu reagieren, wenn der Pkw mit einem drucklosen Reifen schlingert oder mitten in einem Überholvorgang die Leistung wegbleibt. Versuchen Sie, hektische Manöver zu vermeiden und eine Ausfahrt, einen Seitenstreifen oder eine Nothaltebucht zu erreichen. Steht das Fahrzeug, statten Sie die Insassen mit Warnwesten aus. Danach verlassen alle Menschen unverzüglich das Fahrzeug, und zwar auch bei schlechtem Wetter und nur auf der dem Verkehr abgewandten (meist der rechten) Seite. Im Auto zu bleiben, ist lebensgefährlich, ebenso ein Reifenwechsel mit dem Rücken zur Fahrbahn – zu leicht kann ein anderer Verkehrsteilnehmer die Gefahr zu spät erkennen und auffahren. Aus demselben Grund müssen auch alle möglichst weit weg von der Straße, auf jeden Fall hinter eine Leitplanke, wenn vorhanden. Sobald Sie die Gefahrenstelle mit dem Warndreieck in genügendem Abstand gesichert haben, rufen Sie aus einer sicheren Position die Pannenhilfe.
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