Schnellfahrstrecken der Bahn und moderne Fahrzeuge verkürzen Reisezeiten in Deutschland drastisch. Die 2002 eröffnete Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt (Main) halbierte die Fahrzeit zwischen den beiden Metropolen auf eine Stunde. Montabaur im Westerwald wurde zum Vorort von Frankfurt, denn die Fahrt im ICE dauert nicht länger als mit der S-Bahn im Stadtgebiet. WLAN und Mobilfunk machen den Zug zum rollenden Büro. Auch im Nahverkehr haben moderne Fahrzeuge die “roten Brummer”, die Schienenbusse, abgelöst. Von Entschleunigung also keine Spur. Oder doch?
Zeit zu zweit
Auch wenn die Reisezeit kürzer wird, ist sie immer noch gewonnene Zeit. Niemand ist gezwungen, im Zug zu arbeiten. Man kann den Blick in die Landschaft richten – Deutschland ist zwischen Nordsee und Alpen sehr abwechslungsreich. Man kann ein Buch lesen, ein wenig mit geschlossenen Augen träumen, oder Zeit zu zweit verbringen. Auf Basis der Studien des Psychologen Arthur Aron aus den USA startete die Deutsche Bahn ein Experiment, das sie in einem sehr emotionalen Video zum Gegenstand der aktuellen Werbekampagne macht. 36 gegenseitige Fragen, ehrlich beantwortet, und vier Minuten Blickkontakt wirken Wunder, so Arons Theorie, wenn es darum geht, eine Liebe zu entfachen oder neu zu entdecken. Die Bahn gibt realen Paaren – keine Schauspieler – die Gelegenheit zu diesem Experiment im Zug.
Begegnung auf Augenhöhe
Das Kennenlernen und Verstehen des anderen durch Gespräch und Augenkontakt hat für den größten Mobilitätsdienstleister Deutschlands durchaus symbolische Bedeutung. Auch für die Begegnung der Bahn mit ihren Kunden wünscht sich die Bahn genau diese Augenhöhe und ergreift vielfältige Maßnahmen, diese Art der Kundenorientierung umzusetzen – für Geschäftsreisende, Berufspendler oder Menschen, die Städte und Urlaubsregionen per Bahn erkunden. Die 36 Fragen von Arthur Aron lassen sich übrigens leicht im Internet finden. Spielen Sie das Experiment nach. Brauchen Sie für Ihr Gespräch länger als eine Stunde? Dann fahren Sie von Köln nach Frankfurt doch einfach durch das Rheintal statt über die Hochgeschwindigkeitsstrecke. Es ist in jedem Fall gewonnene Zeit.
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