Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, einen eigenen Spielfilm zu drehen? Im digitalen Zeitalter ist man nicht mehr auf eine teure Videokamera angewiesen. Die Aufnahmefunktion im Mobilgerät reicht meist völlig aus. Gegenüber früher sind die Kosten für das Aufnahmematerial verschwindend gering. Nicht nur Kindern und Jugendlichen macht es Spaß, gemeinsam mit den Freunden ein Drehbuch zu entwerfen und einen Kurzfilm zu drehen. Damit das Projekt nicht zu einem Weggucker wird, gilt es, ein paar Dinge zu beachten. Zuerst einmal sollte man wissen, in welchem Filmgenre man sich überhaupt bewegen möchte.
Krimi oder Comedy?
Welches Genre darf’s denn sein? Vielleicht ein Krimi? Oder stehen Sie eher auf Comedy? Beides lässt sich zu einer Krimödie kombinieren. Nichts macht mehr Spaß, als Gangster und Polizisten anders darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind. Bei einem Krimi ist vor allem die richtige Kameraeinstellung wichtig, um Spannung zu erzeugen. Es macht einen großen Unterschied, ob man den Fiesling aus Augenhöhe oder aus einer Froschperspektive aufnimmt. Bei der Komödie ist das weniger entscheidend. Hier sollen witzige Texte und Handlungen im Vordergrund stehen. Daneben gibt es natürlich von Horrorfilmen über Roadmovies bis hin zu Western oder Liebesfilmen noch zahlreiche andere Filmgenres, die Sie umsetzen könnten.
Ein Drehbuch muss her!
Wenn Sie genügend Ideen gesammelt haben, schreiben Sie das Drehbuch mit den Sprechertexten. Vor allem Kinder möchten diesen Schritt gerne überspringen, da sie sofort mit den Filmaufnahmen beginnen wollen. Das Ergebnis fällt leider oft enttäuschend aus. Denn man bekommt während dem Filmen immer wieder neue Einfälle und verliert das Ziel aus den Augen. Machen Sie sich Gedanken, wie lange der Film werden soll. Wird es ein Kurzfilm? Oder haben Sie soviele Ideen, dass zehn Minuten Filmdauer gerade so ausreichen? Anfang, Mittelteil und Schluss müssen unbedingt festgelegt werden. Bei einem Kurzfilm reicht anstelle des Drehbuchs auch ein Storyboard. In diesem werden die wichtigsten Szenen mit Zeichnungen und Stichworten vermerkt. Somit hat jeder einen groben Überblick, was als nächstes gefilmt wird.
Ab vor die Kamera
Sobald das Drehbuch fertiggestellt ist, geht es vor die Kamera. Die meisten Zuschauer empfinden eine schlechte Ausleuchtung sowie verwackelte Aufnahmen als störend. Als Kameramann sollte vor ihrem Auge der fertig geschnittene Film ablaufen. Somit schaffen Sie bereits während den Aufnahmen schöne Übergänge. Viele Szenen drehen Sie zweimal aus unterschiedlichen Positionen. Mal von vorne, mal von hinten. Sie werden sehen, dass der Filmschnitt richtig professionell wirkt, wenn Sie die ‘Schere’ an der richtigen Stelle ansetzen.
In diesem Video bekommen Sie Ideen zu einer abwechslungsreichen Kameraführung:
Filmferien harrandi.de from Andreas Harr on Vimeo.
Andreas Harr hat zu diesem Thema mehrere Bücher für kreative Hobbyfilmer geschrieben. In diesen Ideen-Ratgebern findet man nicht nur Tipps für die optimale Kameraeinstellung, es gibt auch zahlreiche Drehbuch-Beispiele und Film-Übungen.
Bild: Bigstockphoto.com / volodymyrshtun